Marokko bildet mit über 35 Mio. Einwohnern einen großen Absatzmarkt in Nordafrika. Das Wirtschaftswachstum ist in den letzten zwei Jahren rückläufig gewesen und fiel unter die 3 %-Marke. Für die kommenden Jahre gehen Experten von einem Wirtschaftsaufschwung aus. Das BIP soll laut Prognosen bis 2024 sogar die 4 %-Marke erreichen. Fraglich bleibt, inwiefern sich die aktuelle Corona-Krise auf die Wirtschaftsentwicklungen auswirken wird. Das Königreich gilt als eines der wirtschaftlichen Zugpferde der Region. Das Land verfügt mit 2.295 km über das zweitlängste Schienennetz in Afrika. Im Jahr 2017 wurden im Fernverkehr 20 Mio. Passagiere gezählt. Die Infrastruktur ist veraltet, viele wichtige Städte und Industriestandorte sind nicht gut miteinander verbunden, was der wirtschaftlichen Entwicklung hinderlich ist. Zum Ausbau des marokkanischen Netzes wurde daher ein Masterplan bis 2040 erstellt, der mit über 35 Mrd. Euro das größte Infrastrukturprojekt des Landes darstellt. In diesem Rahmen wurde zwischen Tanger und Casablanca 2018 die erste Hochgeschwindigkeitsstrecke Afrikas errichtet, weitere Strecken zur Verbindung der wichtigsten Großstädte des Landes sind in Planung. Bis zum Ablauf des Masterplans sollen 43 Städte, 12 Häfen und 15 Flughäfen und damit rund 80 % der Bevölkerung an das Bahnnetz angebunden sein.
Tunesien ist mit rund 11 Mio. Einwohnern ein kleinerer Absatzmarkt als Marokko, verfügt aber über sehr großes Investitionspotential. Die Wirtschaft wuchs bisher beständig um 2,5 % p.a., aber auch in Tunesien Das tunesische Schienennetz mit einer Länge von 2.165 km nutzten in 2017 nur 4,4 Mio. Menschen, dafür aber zählte man im Vorortverkehr 36,6 Mio. Passagiere. Die gesamte Infrastruktur muss ausgebaut und modernisiert werden: Das Netz ist veraltet, der Zugverkehr unregelmäßig und Verbindungen zu Industriestandorten und Nachbarländern kaum vorhanden. Hierzu gibt es eine Reihe von Großprojekten im Rahmen des infrastrukturellen Masterplans 2040: Den Bau einer 840 km langen Hochgeschwindigkeitsstrecke zur Anbindung an Algerien oder die Anbindung der Industriestädte Gabes und Médenine im Süden des Landes. Weiterhin soll mit Projekten wie der „Metro Grand Sousse“ oder dem „Schnellbahnnetz Tunis RFR“ der innerstädtische S-Bahn-, Straßenbahn- und Pendlerverkehr in den größten Städten des Landes massiv ausgebaut werden.
Leistungen des Verbundprojektes
Das Verbundprojekt enthält alle Instrumente des Markterschließungsprogrammes des Bundesministeriums für Wirtschaft und Energie (BMWi), sodass es eine ordnungsgemäße und systematisch aufbauende Markterschließung garantiert und die anschließend eine Geschäftstätigkeit in Marokko und Tunesien zum Ziel hat. Das Verbundprojekt ist von einer Dauer von zwei Jahren und beinhaltet folgende Leistungen: Informationsveranstaltungen und Workshops in Deutschland, Markterkundungs- und Geschäftsreisen in die Zielländer, Einkäufer- und Informationsreisen potentieller Partner, Besuche von Fachmessen und Betrieben der Bahnindustrie. Im Rahmen dieses Projekts wurde zudem eine Zielmarktanalyse erstellt, die innerhalb des Projektzeitraumes regelmäßig ergänzt wird und mit angepassten Informationen für die einzelnen ProjektteilnehmerInnen ergänzt wird. Die genaue Abfolge und Terminierung der Veranstaltungen wird schrittweise und gemeinsam mit den Teilnehmern festgelegt.
Zielgruppe
Teilnahmeberechtigt sind maximal 10 deutsche, vorrangig mittelständische Unternehmen. Die Anmeldungen werden in der Reihenfolge ihres Eingangs berücksichtigt, KMU haben Vorrang vor Großunternehmen.
Kosten
Abhängig von der Unternehmensgröße zahlen die Teilnehmer einen Eigenbetrag zwischen 3.000 und 6.000 Euro netto sowie die Reisekosten.
Anmeldung
Weitere Informationen entnehmen Sie dem Projektflyer. Wir freuen uns auf Ihre Anmeldung bis auf Weiteres noch möglich!
Projektpartner